Wenn Sie beim oben genannten Titel auf den Wein gekommen sind( und dazu nicht einmal einen denkwürdigen), dann haben wir heute zwei Überraschungen für Sie. Die erste ist, dass die Valpolicella wirklich ein Ort ist: ein Tal, der 240 Kilometer lang ist und sich zwischen dem Gardasee und der Stadt Verona befindet, im Nord-Osten Italiens.
Seine Haupteigenschaft ist natürlich mit den Weinbergen verbunden, aber es ist auch der beste Platz, um die majestätischen ville venete (venezianische Villen), welche hier im 14. Jahrhundert erblühten, zu bewundern.
Man kann mehr als achtzig besuchen, einige darunter enthalten wunderbare Kunstkollektionen, oder enthalten auf direkter Weise Skulpturen und Wandmalereien, und ihre architektonischen Wunder, machen sie den Palästen auf kleiner Skala (nicht unbedingt so klein!) ähnlich.
Valpolicella besetzt auch im Marmor-und Steingrubenbereich eine führende Rolle, wobei der erste schon zur Zeit des Römischen Reichs benutzt wurde.
Die ständigen Ausgrabungen haben einige dieser Gruben, insbesondere derjenige der Cave di Prun, in besondere unterirdische Irrgärten, die ganz bestimmt einen Besuch wert sind.
In der ganzen Gegend gibt es zahlreiche Naturschutzgebiete, wie zum Beispiel der Parco delle cascate (Park der Wasserfälle), der nach den zahlreichen Wasserfällen benannt ist, die durch den Zusammenfluss verschiedener Flüsse entstanden sind.
As alles, und nicht zu schweigen die typischen Steinhäuser, von welchen die ganze Gegend übersät ist, machen aus Valpolicella ein wenig bekanntes, aber trotzdem angenehmes Reiseziel für den Tourismus.
Die zweite Überraschung ist, dass wenn Sie nicht gerade Weinkenner sind, Sie womöglich nicht wissen, dass Valpolicella nicht nur den klassischen aromatischen und leichten, und auch belanglosen Tafelwein zu bieten hat.
Der gleiche geografische Name gilt auch noch für andere drei Weine, die sehr verschieden vom ersten sind.
Vom gewöhnlichsten, zum weniger gewöhnlichen ist der erste der Classico Superiore, oder Ripasso: in Holzfässern für mindestens ein Jahr herangereift, welcher einen starken Geschmack hat, der umso mehr vom Gebrauch von Samen und Schalen, welche von der Zubereitung des Recioto übriggeblieben sind, ergänzt wird. Das ist das wahre Geheimnis, welches die Weine von Valpolicella durch die Jahrhunderte so berühmt gemacht und, welches diese Sorte so einzigartig auf der Welt macht.
Der Recioto ist dagegen der Name einer Variante des Valpolicella, des Passito-Weins, und zwar das Verfahren den Wein aus Trauben, die man längere Zeit vorher geerntet hat, herzustellen.
Um diesen Wein zu erzeugen werden die Trauben auf einem Gittergeflecht, an der freien Luft, bis zum späten Herbst zum verdorren gelassen: je mehr das Wasser verdunstet, umso höher ist der Prozentsatz an Zucker und die Säure verringert sich.
Das Ergebnis ist eine sehr süβer, dunkler und starker Wein, der den Titel „vino della seduzione“ (Wein der Verführung), erobert hat.
Die Schwierigkeit bei Recioto liegt im Wetter: im Fall von zu vielen Niederschlägen, Feuchtigkeit oder Schimmelbildung kann man Trauben wegwerfen, deshalb schwankt die Produktion jedes Jahr auf ziemlich dramatischer Weise.
Die exklusivste Sorte des Recioto heiβt Amarone. Sie ist besonders trocken und komplex, fast ein Likör und ihr Geschmack verändert sich je nachdem, ob der Wein in normalen Holzfässern, oder gar in hochwertigen Holzfässern herangereift wird.
In beiden Fällen wird erIhre Vorurteile gegen die Valpolicella für immer verändern.