Die Lombardei kann als „regione delle cascine“ (Region der Landgüter) betrachtet werden. Wir haben wunderschöne Orte ausgewählt, um unseren Lesern einzigartige Erfahrungen und einen Sprung in die Vergangenheit zu bieten. Die Lombardei ist seit jeher landwirtschaftlich geprägt und verfügt über eine sehr große Anzahl an überwiegend sehr alten Landgütern, die heute dank agrotouristischer und önogastronomischer Angebote fortbestehen. An diesen Orten werden die landwirtschaftliche und natürliche Lebensweise zusammen mit den alten traditionellen Aromen erfolgreich bewahrt.
Landgüter der Lombardei: ein historisches und architektonisches Erbe
In der Region gibt es über 90.000 Landgüter, von denen 55.000 noch genutzt werden. Der Ursprung des Begriffs Cascina ist nicht eindeutig geklärt, aber man geht davon aus, dass er im Zusammenhang mit Wörtern steht, die mit den lateinischen Wörtern für „Behälter“ und „Käse“ zu tun haben. Es gab einige befestigte Landgüter, mitunter mit Wachtürmen und anderen architektonischen Verteidigungsformen. Außerdem beherbergten sie Ställe, Scheunen, Kornkammern, Molkereien, Brunnen, Mühlen und natürlich Wohnhäuser. Die größeren Landgüter beherbergten auch Tavernen, Kirchen und Schulen.
Cascina Rodani
Bei den Landgütern handelt es sich um vierseitige Gebäude mit den typischen „Höfen“ in der Mitte, auf denen alle produktiven und sozialen Aktivitäten dieser alten Bauernhöfe stattfanden. Die Landgüter sind in der gesamten lombardischen Region einschließlich der Berggebiete verbreitet. Im Laufe der Zeit sind sie zu beliebten Ausflugszielen geworden, vor allem für diejenigen, die in der Stadt leben und nach Entspannung, Ruhe und gutem Essen suchen. Letzteres wird dank herausragender lokaler Produkte gewährleistet, die oft nach traditionellen Verfahren hergestellt werden, und von denen mindestens 30% aus der Region kommen.
Landgüter der Lombardei zwischen Geschichte und gutem Essen
La Bandeggiata
La Bandeggiata in Valleambrosia di Rozzano, vor den Toren von Mailand, ist ein Landgut der Lombardei aus dem 18. Jahrhundert, das im Parco Sud steht. Es ist von 4 Hektar Feldern umgeben und umfasst ein wunderschönes Herrenhaus, einen großen Innenhof, Stallungen und eine Scheune. La Bandeggiata zeichnet sich besonders für den Kontakt mit der Natur und vor allem mit Tieren aus: zusätzlich zu den Pferden in der Reitschule, gibt es sehr viele Vogelarten.
Corte Mainolda
Das wunderschöne Landgut Corte Mainolda in Mantua ist von einem einfachen Landgut in der Lombardei zu einem landwirtschaftlichen Betrieb mit 25 Hektar Land und Getreidefeldern gewachsen. Hier kann man die echte padanische-lombardische Landschaft genießen. Die wesentliche Rolle spielt jedoch die Geschichte von dem Landgut, das zu Zeiten der Familie Gonzaga erbaut wurde.
Cascina Farisengo
Das Landgut Cascina Farisengo in Cremona ist von viel Grün umgeben und verfügt über ein altes Gebäude aus dem 15. Jahrhundert. Es liegt neben einem Park mit Springbrunnen, Teichen, Gewächshäusern und Vogelvolieren. Das als historische Stätte anerkannte Gebäude ist heute ein wunderschöner Agriturismo.
La Corte dei Gelsi
Das Landgut Corte dei Gelsi in Oliva Gessi, einem ländlichen Dorf in der Provinz Pavia, gehört zu den schönsten und elegantesten Landgütern des Gebiets Oltrepò Pavese. Das Gebäude wurde im 19. Jahrhundert erbaut und ist heute nach einer sorgfältigen Sanierung mit den ursprünglichen Baumaterialien ein idealer Ort, um ein paar Tage in völliger Entspannung zu verbringen.
Cascina San Zago
Das Landgut der Lombardei Cascina San Zago in Salò, in der Provinz Brescia ist hervorragend für kostbare Pausen geeignet, vor allem in Hinsicht auf gutes Essen. Das im 17. Jahrhundert erbaute Landgut Cascina San Zago liegt direkt am Gardasee und kann sich mit dem Küchenchef Carlo Bresciani rühmen.
Cascina Colombara
Das Landgut Cascina Colombara liegt in der Umgebung von Saronno in der Provinz Varese und verdankt seinen Namen wahrscheinlich einer Taubenfarm, die von den dort lebenden Mönchen betrieben wurde. Im fünfzehnten Jahrhundert gehörte es zum Eigentum der Grafen von Borromeo, aber sein Ursprung reicht bis in die zweite Hälfte des 12. Jahrhunderts zurück. Das älteste Gebäude beinhaltet drei Höfe, die sich um die kleine Kirche von San Carlo Borromeo erstrecken.