Der Fall der Berliner Mauer: 1989
Am 9. November 1989 wird der „Fall“ der Berliner Mauer gefeiert, die Grenze, die West-Berlin von Ost-Berlin trennte. Bis dahin hatte Ostdeutschland den Bürgern die Reisefreiheit in den Westen verboten, und schottete sich hinter dem sogenannten Eisernen Vorhang ab, der echten europäischen Grenzlinie, die seit dem „Kalten Krieg“ die amerikanische Besatzungszone von der sowjetischen trennte.
Zwei parallele Mauern aus Stahlbeton, die militärisch kontrolliert wurden und durch den sogenannten „Todesstreifen“ voneinander getrennt waren. Das war die Berliner Mauer, die nach offiziellen Schätzungen Todesschauplatz von mindestens 133 Menschen war, die bei dem Versuch, die Grenze zu überqueren um nach West-Berlin zu kommen, getötet wurden.
Die Geschichte der Mauer
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde mit der Konferenz von Jalta beschlossen, Berlin in vier Sektoren zu teilen, die von den Siegermächten des Kriegs kontrolliert und verwaltet wurden: den Vereinigten Staaten, Großbritannien, Frankreich und der Sowjetunion. 1948 beschloss die Sowjetunion die sogenannte „Berliner Blockade“ und zwang die Alliierten, eine Luftbrücke einzurichten, um die Bürger westlicher Sektoren – die von Ostdeutschland umschlossen waren – mit Nahrungsmitteln und Gütern des täglichen Bedarfs zu versorgen. Zwischen den beiden Städten gab es einige Grenzübergänge, wie zum Beispiel „Checkpoint Charlie“ und Checkpoint Bravo, von insgesamt 13 Grenzübergängen.

Mit dem Fortschreiten des „Kalten Krieges“ wurde die Bewegung der Berliner zwischen den beiden Sektoren bis zur Schließung der Grenzen zwischen Ostdeutschland und Westdeutschland im Jahr 1952 zunehmend begrenzt. Von diesem Zeitpunkt an verließen etwa 2,5 Millionen Deutsche das Land, um im Westen Zuflucht zu suchen. Bis zur Nacht zwischen dem 12. und 13. August 1961, als die ersten Betonblöcke für den Bau der Mauer verlegt wurden, um die Abwanderung zu verhindern. Die Mauer umgab West-Berlin vollständig und verschloss die westlichen Sektoren in einer Art „Beutel“ in den östlichen.

Im folgenden Jahr wurde eine zweite Mauer gebaut, die den sogenannten „Todesstreifen“ abschloss. Die Mauer wurde in mehreren Schritten bis 1975 aufgestockt und erreichte eine Höhe von 3,6 Metern und umfasste 45.000 Betonfertigteile. In der Zeit der Mauer gab es etwa 5000 erfolgreiche Fluchtversuche, während zwischen 192 und 239 Ostdeutsche bei dem Versuch sie zu überwinden, getötet wurden. Ida Siekmann war das erste Todesopfer an der Berliner Mauer. Am 22. August 1961 sprang sie aus ihrer Wohnung, um die Mauer zu überwinden. Das letzte Todesopfer war Winfried Freudenberg, der am 8. März 1989 bei einem Fluchtversuch in einem Heißluftballon ums Leben kam.
Der Fall der Berliner Mauer
Der Fall der Berliner Mauer am 9. November 1989, wurde tatsächlich durch einen Befehl von der ostdeutschen Regierung „angekündigt“. Nach ein paar Wochen, die von Unruhen und politischen Bedingungen, die in diese Richtung vorantrieben, geprägt wurden, verkündete die ostdeutsche Regierung, dass Besuche nach West-Berlin erlaubt waren. Die Bürger von Ost-Berlin reagierten, indem sie über die Mauer kletterten und die Bewohner des Westens erreichten. Die Grenzsoldaten waren überrascht, da das Gesetz noch nicht verabschiedet worden war, aber es war offensichtlich, dass es unmöglich war, die riesige Menschenmenge vor der Mauer zu stoppen und zurückzuschicken. Aus diesem Grund wurden die Grenzübergänge geöffnet und die üblichen Ausweiskontrollen wurden nicht durchgeführt, und die Bürger der beiden Länder waren wieder vereint.
In den folgenden Tagen wurden einige Teile der Mauer zerstört, sie wurden von den Menschenmassen mitgenommen, die sie zu „Souvenirs“ machten, die sogenannten „Mauerspechte“. Der eigentliche Abriss begann erst später, um niederzureißen was stehen gelassen wurde. 6 Abschnitte, die heute von Touristen vor allem in der Nähe vom Potsdamer Platz, am Spreeufer und in der Bernauer Straße besichtigt werden, wurden allerdings gesichert und als Denkmal erhalten. Der Abschnitt in der Bernauer Straße ist seit 1999 eine Gedenkstätte der Berliner Mauer.
Dieses Ereignis aus dem Jahr 1990 war die Einleitung für deutsche Wiedervereinigung, die offiziell am 3. Oktober 1990 abgeschlossen wurde. Am 9. Juli des selben Jahres wurde der Fall der Berliner Mauer mit einem inzwischen historischen Konzert von Roger Waters, dem ehemaligen Bassisten von Pink Floyd, gefeiert, der bei diesem Anlass The Wall spielte.
Ein Italiener und der Fall der Berliner Mauer
Günter SchabowskiRiccardo Ehrman, ein Journalist aus Florenz und Korrespondent der ANSA-Agentur in Berlin, war am 9. November 1989 um 18.00 Uhr bei der Pressekonferenz von Günter Schabowski, dem Propagandaminister von Ostdeutschland, dabei. Der Minister machte einen vagen Verweis auf die Öffnung der Grenzen, und der italienische Journalist drängte ihn, indem er ihn fragte „Ja, aber wann“. Schabowski geriet in Verwirrung, da er von der Regierung keine genauen Angaben erhalten hatte, und antworte: „Das tritt nach meiner Kenntnis – ist das sofort, unverzüglich“. Die Antwort des Ministers veranlasste umgehend mehrere Ostberliner, den Grenzübergang in der Bornholmer Straße zu erreichen, um in den Westen zu kommen. Auf die negative Antwort der Grenzposten erwiderten sie, das Günter Schabowski es im Fernsehen gesagt habe! In der Zwischenzeit wuchs die Gruppe zu einer Menschenmenge an und die Wachen mussten nachgeben. Und dies trotz der Anweisung der Stasi, der Geheimpolizei, die Identität derjenigen zu erfassen, die die Grenze überqueren würden. Ein Italiener ist also dafür verantwortlich, Günter Schabowski zu der offiziellen Erklärung gedrängt zu haben, die zum Fall der Berliner Mauer und der Grenze geführt hat.
Zusätzlich zu diesem besonderen Vorfall, war und ist der Fall der Berliner Mauer ein Ereignis, das die europäische und die italienische Bevölkerung tief beeinflusst hat. Vor allem in Italien bedeutete es neben dem Ende des Kalten Krieges, den Anfang des Endes der großen politischen Ideologien, was dazu beitrug, den Prozess einzuleiten, der zum Ende der Ersten Republik führte.