Michelangelo Merisi, besser bekannt als Caravaggio, ist einer der großen italienischen Maler.
Er wurde am 29. September 1671 in Caravaggio geboren. Er ging bei Simone Peterzano in Mailand als Malerlehrling in Ausbildung und erlernte so die traditionelle lombardische und venezianische Malkunst des Cinquecento. Nach seiner Ausbildung zog er nach Venedig, wo er die großen Meister Tizian, Giorgione und Tintoretto eingehend studierte.
1592 ging er nach Rom und arbeitete zusammen mit Antiveduto Grammatica, Lorenzo il Siciliano und mit Cavalier d’Arpino. Hier begann er Bildnisse junger Männer, welcher er auf der Straße auflas, zu malen. Die Jünglinge wurde gemeinsam mit Früchten und Glasobjekten abgebildet. Die römischen Jahre waren Jahre großer Turbulenzen für den Künstler. Zahllose Anzeigen richteten sich gegen den Künstler, welcher ein gewalttätiges, zügelloses und gänzlich regelloses Leben führte.
In den römischen Jahren entstehen einige seiner bekanntesten Bildnisse, wie etwa die Spiegel-Portraits, unter welchen insbesondere der “Junge, kranke Bacchus” hervorzuheben ist. Caravaggios Erfolg gipfelt in den “Falschspielern”, einem Gemälde, welches Francesco Maria del Monte beauftragte, ein Kardinal aus Florenz, welcher Caravaggio unter seine Fittiche nahm. Im Folgenden malte Caravaggio Meisterwerke wie den “Kopf der Medusa”, “Judith und Holofernes” und “Johannes den Täufer”.
Große Adelsfamilien wie die Barberini, die Borghese oder die Mattei wurden Caravaggios Auftraggeber. 1597 entstehen drei Meisterwerke, realisiert für die Contarelli-Kapelle in San Luigi dei Francesi: “Die Berufung des Hl. Matthäus”, “Das Matyrium des Hl. Matthäus” und “Der Hl. Matthäus und der Engel”.
Die ersten Jahre des 17. Jahrhunderts widmet sich Caravaggio der “Kreuzigung des Hl. Peter” und der “Bekehrung des Hl. Paulus”. In diesen Jahren entstehen die ersten Probleme des Künstlers seine Kunst zu vertreiben.
Aus diesem Grund war Caravaggio gezwungen Tafeln, welche als Respektlosigkeiten angesehen wurden, zu übermalen.
Diese zeigt der “Tod der Jungfrau”, einem für die Kirche Santa Maria della Scala ausgeführten Werk, welches heute im Louvre zu sehen ist. In jenen Jahren entwickelte Caravaggio seine charakteristische Licht-und-Schatten-Malerei, das Chiaroscuro, welche ihn so berühmt machte.
1606 ist ein Scheidepunkt in Michelangelo Merisis Leben. In jenem Jahr nämlich tötete er, in einem Duell, Tommaso Ramaccioni, und blieb selbst verwundet, alles im Zusammenhang mit einer übergekochten Prügelei im Verlauf eines Paumespiels. Caravaggio floh daraufhin zunächst nach Neapel, anschließend nach Malta, wo man ihn schließlich aufgrund eines Wortgefechs mit einem Edelmann arrestierte. Es gelang ihm aus dem Gefängnis der Valletta zu fliehen und Zuflucht in Messina zu finden. Zurück in Neapel wurde er schließlich schwer verletzt.
Aus dieser turbulenten Zeit stammen Werke wie die “Sieben Werke der Misericordia” oder die “Flagellazione” (Neapel), “Die Enthauptung Johannes des Täufers” und das Bildnis des “Alof de Wignacourt” (Malta), “Das Begräbnis der Hl. Lucia”, “Die Auferstehung des Lazarus” (Messina). Die Begnadigung für den begangenen Totschlag erhielt Caravaggio von Papst Paul V. Borghese, nachdem er “David und Goliath” gemalt hatte. Er starb in der Toskana, in Porto Ercole, wo er in Erwartung der Begnadigung unter Hausarrest stand. Er starb 1610, im Alter von 39 Jahren, am Strand, dahingerissen vom “Bösen Fieber”.
Caravaggio war ein revolutionärer Künstler. Er hinterließ der Nachwelt ein gewaltiges Oeuvre und beeinflusste die italienische Malerei weit über seinen Tod hinaus. Viele Künstler folgten seinem stilistischen Fingerabdruck, welchen der lombardische Künstler hinterließ und wurden zu Caravaggisten. Caravaggios Maltechnik, der übersteigerte Ausdruck von Gefühl, die Körperlichkeit, die starke Kontrastgebung durch Licht und Schatten, wurde für Generationen junger Künstler richtungsweisend.