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Karneval in Venedig

Der Karneval in Venedig ist ein „Klassiker“ der Karnevalveranstaltungen in Italien. Zusammen mit dem Karneval in Fano, ist es die älteste Karnevalsveranstaltung in Italien und auch eine der bekanntesten in der Welt. Der Karneval der Lagune ist vor allem für seine Schönheit und Eleganz bekannt und zeichnet sich durch sein Thema aus, durch das jede Ausgabe geprägt ist. Die Kostüme und Masken sind das wichtigste Element bei jeder der vielen Veranstaltungen. Sie repräsentieren ein jahrhundertealtes Kulturerbe, das mit der Eleganz der venezianischen Kultur verwurzelt ist und verbergen die Identität, das Geschlecht und die soziale Schicht seiner Teilnehmer.

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Karneval in Venedig: Geschichte

Die ersten schriftlichen Aufzeichnungen über den Karneval in Venedig tauchen in einigen Dokumenten aus dem Jahr 1000 auf. Dieses Fest bot eine zweimonatige Gelegenheit für die Bevölkerung, um die schwierigen Bedingungen im Alltag zu vergessen und sich freier zu verhalten und die von der sozialen Klasse auferlegten Grenzen zu umgehen. Diese „Genehmigung“ ist zu einer echten Institution geworden, die die Tradition ähnlicher heidnischer Feste völlig ablöste.

Dadurch ist der venezianische Karneval zu einem Zeitraum geworden, in dem es möglich ist, mit der eigenen Identität zu spielen und die starren sozialen Konventionen der Zeit zu überwinden. Eine freie Welt und leben und feiern im Zeichen des „Wahnsinns“ und der „Zügellosigkeit“, so wie man es im Tagebuch von Giacomo Casanova lesen kann. Die von der Staatsregierung erlassenen Gesetze, die verhindern sollten, dass das Fest eine Gelegenheit für gefährliche Verbrecher bieten könnte, vermitteln eine Vorstellung von der Regellosigkeit und dem Chaos des Karnevals. Aus diesem Grund war es beispielsweise verboten, maskiert Klöster zu betreten oder Waffen unter den Kostümen zu tragen. Dieser Aspekt ist im Laufe der Zeit verloren gegangen und es ist eine prächtige Veranstaltung entstanden, bei der die Eleganz und der Charme der unglaublichen Kostüme, die bei den Umzügen in einer der schönsten und faszinierendsten Städte der Welt getragen werden, triumphieren.

Masken und Kostüme

Die Masken und Kostüme sind ein unverkennbares Erbe des Karnevals von Venedig und gehen auf eine sehr alte Tradition zurück. Im fünfzehnten Jahrhundert hatten die Handwerker, die die Masken herstellten, einen Sonderstatus und wurden Mascherie genannt.

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Die Baùta gehört zu den ältesten und bekanntesten Masken. Es ist eine besonders einfache Maske, die nur die Augen und eine Hälfte des Gesichts bedeckt und daher besonders zum Sprechen, Essen und Trinken geeignet ist. Noch heute ist die Baùta mit einem Mantel – dem Tabarro – und einem schwarzen Dreispitz verbunden.

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Die Moretta hingegen ist eine Verkleidung für Frauen und beinhaltet eine kleine ovale Maske aus Samt, die durch einen kleinen Knopf mit dem Mund gehalten wird und zusammen mit einer Mütze und einem raffinierten Kleid getragen wurde. Die Besonderheit dieser Maske besteht darin, dass es sich um eine „stumme“ Maske handelt. Das heißt, dass man mit dieser Maske nicht sprechen konnte, wodurch man vollkommen anonym blieb.

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Die Gagna dagegen ist eine Maske, mit der sich Männer als Frau verkleideten. Sie hatte ein katzenartiges Aussehen und wurde zusammen mit einfacher Kleidung und einem Korb mit einem Kätzchen getragen.

Harlekin

Die Maske des Harlekins ist wahrscheinlich die älteste italienische Karnevalsmaske. Obwohl sie ursprünglich aus Bergamo stammt, ist der Harlekin dank des Dramatikers Carlo Goldoni, der sie zu einem zentralen Element seines Bühnenstücks Der Diener zweier Herren machte, zur venezianischen Maske schlechthin geworden. Harlekin wird durch die Figur eines klugen und listigen Dieners dargestellt, dessen Fähigkeiten mitunter sogar „diabolisch“ werden. Der Name leitet sich jedoch von dem germanischen Wort Höllenkönig ab, das in Helleking und dann in Harlekin umgewandelt wurde. Vor Goldoni ist der Harlekin jedoch in der Commedia dell’Arte mit dem aus Bergamo stammenden Schauspieler Alberto Naselli erschienen, der beim Publikum als Zan Ganassa bekannt ist, um dann im 17. Jahrhundert mit Tristano Martinelli zu triumphieren.

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Der Karneval in Venedig bewahrt auch im Jahr 2019 viele typische Momente und Aspekte der antiken Veranstaltung. Dazu gehören die Lichtspiele und Shows auf dem Wasser, die Umzüge mit Gondeln und Kostümen sowie das Verteilen von Fritole und Galani, traditionelle Süßspeisen. Außerdem die Festa delle Marie, ein venezianischer Brauch bei dem die schönen und armen Mädchen Schmuckstücke und prächtige Kleider erhalten, um sie an ihrem Hochzeitstag zu tragen. Außerdem findet der sogenannte Volo dell’Angelo (Engelsflug) auf dem Markusplatz statt. Die Maria, die bei der vorherigen Ausgabe gewonnen hat, fliegt vom Glockenturm von San Marco über die Menge. Zum Schluss findet der Wettbewerb der schönsten Maske statt.

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