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Roberta und Francesca, eine erfolgreiche Herausforderung von Frauen, das Start-up des hängenden Gewächshauses, Photovoltaik und saubere Energie

Ich treffe die Architektinnen Francesca Perricone und Roberta Rotondo im Sitz der Bic Lazio von Rom, der die Entwicklung der Region durch die Gründung neuer Unternehmen und die Förderung bereits  bestehender unterstützt. Hier vollenden Roberta und Francesca ihre Phase der „Inkubation“, oder mit anderen Worten den Übergang von der Idee zum Unternehmen, dank guter Berater, die sie unterstützen um ihre berufliche Agenda auf den neuesten Stand zu bringen, die lokalen wirtschaftlichen Anforderungen zu analysieren und die richtigen Ansprechpartner zu finden um ihr Unternehmen und ihr Projekt einzuleiten und auszubauen.

Roberta und Francesca, Architektinnen und Doktorandinnen in Umweltplanung, deren Zusammenarbeit in der akademischen Welt entstanden ist, hatten und haben ein schwieriges Vorhaben, auch als Herausforderung verstanden, nachdem sie die Universität verlassen hatten, an der sie forschten, und beschlossen ihr eigenes Unternehmen zu gründen.

Ihr ambitioniertes Projekt heißt Green4All. Es handelt sich um ein hängendes 2 Quadratmeter großes Gewächshaus, das für Gebäude ohne Außenbereiche oder Balkons entworfen wurde. Ein zusätzlicher Raum, der das ganze Jahr bewohnbar ist. Er kommt einfach an die Außenseite des Gebäudes und ist vom Inneren des Hauses erreichbar. Im Winter wird er geschlossen und im Sommer geöffnet, genau wie ein Gewächshaus. Im Hinblick auf Energie und Wasser ist das Gewächshaus vollkommen autark: es hat eine Photovoltaikanlage, die Strom erzeugt und speichert und ein Filter- und Rückgewinnungssystem von Regenwasser. Im Gewächshaus gibt es einen Gemüsegarten, ein hydroponisches System für den Heimanbau und einen Komposter für die Wiederverwertung von organischen Abfällen. Ein Kreislauf von erneuerbaren Ressourcen.

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Ihre weitsichtige und inspirierte Forschungsarbeit war immer darauf ausgerichtet, das, was bereits existiert, zu verwandeln.

„Italien hat ein riesiges Erbe zu nutzen, es muss neu überdacht und aufgewertet werden. Wir sind davon überzeugt, dass sich die Architektur der Zukunft mit der der Vergangenheit verbinden kann und dadurch ein neues Wohnkonzept entstehen kann. Sicherlich ein bewussteres und saubereres, indem man den Verbrauch von Bodenfläche sowohl in Bezug auf die Architektur als auch auf den städtischen Raum begrenzt, und auf Energieeffizienz und -einsparung ausgerichtet. Auch weil Italien, durch seine imposante architektonische Geschichte, kein Land ist, das daran gewöhnt ist Häuser abzureißen, und freie Flächen für Neubauten zu finden wird immer schwieriger werden. Glücklicherweise haben wir in Italien auch auf gesetzlicher Ebene Fortschritte gemacht, jetzt verfügen wir über eine Reihe von Vorschriften in Bezug auf Bio-Bau und Energieeffizienz, die von den Regionen positiv aufgenommen wurden. Es gibt sechs Gemeinden in Italien, aber sie sind immer noch alle in Norditalien, wie Bozen, Cinisello Balsamo und einige Bezirke der Stadt Mailand. Denn nachhaltige Entwicklung ist heutzutage nicht mehr nur eine Tatsache, die einige umweltfreundliche Regierungen betrifft, sondern ist Teil des Staates geworden.“

Das hängende Gewächshaus wurde in erster Linie konzipiert, um die Energieeffizienz von Gebäuden zu verbessern und trägt sowohl zur Energieeinsparung als auch zur funktionalen Neugestaltung des Wohnraums bei.

Das Green4All-Projekt wurde offiziell im Oktober 2015 ins Leben gerufen, als Roberta und Francesca den von Mercedes Spa organisierten Wettbewerb „SmartForCity“ gewinnen und im Rahmen des H-Farm Programms den ersten Prototyp in der sogenannten „Beta“-Version erstellen und erreichen den Prototyp 6 Monate lang testen zu können.

Im Oktober 2015 reichen sie die Patentanmeldung für die industrielle Erfindung in Italien ein und ab Mai 2016 wird das Projekt im römischen Sitz von BIC Lazio, in der Region Latium, „ausgebrütet“. Der Prototyp hat an verschiedenen Ausstellungen teilgenommen und wurde auf verschiedenen Konferenzen ausgestellt, darunter: Fiera Klimahouse – Januar 2017 – Bozen; Maker Faire – Oktober 2016 – Rom mit der Region Latium; Giornata della Creatività – Dezember 2016 – Rom mit der Region Latium; Your boarding pass to Chile, Mai 2016 – Rom – in Zusammenarbeit mit Rlazio und der chilenischen Botschaft in Rom. Salone dell’innovazione e della responsabilità sociale d’impresa – Oktober 2015 – Mailand Università Bocconi.

„Aber die Architektinnen erklären mir, dass das Projekt das Ergebnis langjähriger Versuche auf dem Gebiet der Umweltplanung ist, die bereits an der Universität begonnen haben, und unserer Leidenschaft für nachhaltige Architektur, die dann langsam durch die Teilnahme an mehreren Sanierungsarbeiten von bestehenden Gebäuden in die Praxis umgesetzt wurde. Es wäre auch heute noch schön, sich um die Sanierung vieler Vororte kümmern zu können, die dank unserer Erfindung einen großen Nutzen haben würden.“

Green4All ermöglicht jedem, sich an der nachhaltigen Sanierung seiner Städte zu beteiligen. Es richtet sich sowohl an Privatpersonen als auch an Gemeindeverwaltungen, Unternehmen, Institutionen und Immobiliengruppen, die die Qualität ihrer Immobilien und das Wohlbefinden der Verbraucher verbessern und die Umwelt schützen möchten. Green4All ist ein industrielles und modulares Produkt, das diese Eigenschaften mit der Anpassungsfähigkeit an die besonderen Bedingungen des Gebäudes, an dem es angebracht wird, und mit den Bedürfnissen der Verbraucher kombiniert. Tatsächlich können mehrere Module aufeinander gesetzt werden, wodurch ein Fassadensystem ensteht und die Anlagen verbunden werden können.

Im Moment ist das Projekt der ersten Charge bereit für die Produktion.

„Aber wir versuchen, auch dank der Berater von Bic Lazio, den richtigen Partner zu finden, der uns bei der Produktion und der zu ergreifenden Maßnahmen unterstützt. Zum Beispiel denken wir über ein Pilotprojekt nach, das mit der Bevölkerung einer degradierten Welt geteilt werden soll, um den sozialen Kontext zu verbessern und die Gemeinden für Recycling und erneuerbare Energien zu sensibilisieren. Wir suchen Sponsoren, die uns unterstützen und außerdem eine institutionelle Beteiligung.“

Apropos Zahlen: Roberta und Francesca erzählen mir mit äußerster Transparenz, dass die Säulenversion bei einem 4-stöckigen Gebäude rund 50.000 Euro kosten würde.

Ein ambitioniertes Projekt, das angesichts des Feedbacks und der vielen Auszeichnungen, die sie bisher erhalten haben, nicht unrealistisch ist. Die letzte Auszeichnung, aber nicht in der Reihenfolge der Wichtigkeit: sie gehören zu den 10 Finalisten der Auszeichnung Klimahouse Start-up Award. Chapeau‘.

Lucilla La Puma

Roberta Rotondo, CEO, Architektin und Doktorandin in Umweltplanung. Seit 2004 beschäftigt sie sich regelmäßig mit Forschungsarbeiten, sowohl im akademischen als auch im beruflichen Umfeld, zu den Themen Umweltplanung und ökologisch nachhaltige Technologien. Sie ist auf umweltverträgliche Sanierung bestehender Gebäude spezialisiert.

Francesca Perricone, CTO, Architektin und Doktorandin in Umweltplanung. Seit 2005 beschäftigt sie sich regelmäßig mit Forschungsarbeiten, sowohl im akademischen als auch im beruflichen Umfeld, zu den Themen Umweltplanung und ökologisch nachhaltige Technologien. Sie ist auf nachhaltiges Management von Wasserressourcen und nachhaltige Technologien spezialisiert.

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