Die Milemiglia war ein wichtiges Autorennen auf öffentlichen Straßen, das von 1927 bis 1957 bestritten wurde. Start und Ziel waren Brescia, und es wurde über Rom gefahren. Das Rennen fand auf einer Gesamtstrecke von 1600 Kilometern statt, beziehungsweise circa 1000 Meilen.
Seit 1977 wurde das Rennen wieder zum Leben erweckt, aber nur für historische Fahrzeuge, die vor 1957 hergestellt wurden und bei dem ursprünglichen Rennen teilgenommen haben.
Die Ursprünge
Es ist nicht leicht, den Beginn vom „schönsten Rennen der Welt“, wie es in seinen goldenen Jahren genannt wurde, genau zu rekonstruieren. Das Geburtsdatum des Autorennens geht auf den 2. Dezember 1926 zurück, nach Angaben eines seiner Gründer, Giovanni Canestrini, der 1967 das Buch Mille Miglia herausgab. Es ist das Datum der Ankunft einer Gruppe aus Brescia in Mailand und eines Treffens, aus dem der „Coppa delle Mille Miglia“ hervorgeht. Das Rennen wurde von Aymo Maggi und Renzo Castagneto als Einzelrennen organisiert, mit Unterstützung des Geldgebers Franco Mazzotti und des Journalisten Giovanni Canestrini. Das Rennen war ein sofortiger Erfolg, so sehr, um das Organisationskomitee dazu zu bewegen, die Veranstaltung in den folgenden Jahren zu wiederholen. Bei der ersten Ausgabe haben 67 Teams teilgenommen, die am 26. März 1927 losfuhren, während 55 Autos die Ziellinie erreichen konnten. Ferdinando Minoia und Giuseppe Morandi, die einen OM fuhren, waren die ersten Sieger der Milemiglia. Sie fuhren das Rennen in 21 Stunden, 4 Minuten und 48 Sekunden.
Die Strecke
In den meisten Ausgaben folgte die Milemiglia der Strecke Brescia-Rom-Brescia, obwohl sie von Jahr zu Jahr variierte. Die durchschnittliche Geschwindigkeit lag im Jahr 1927 bei 77 km / h und stieg 1955 auf 157 km / h, was die Rekord-Durchschnittsgeschwindigkeit in der Geschichte des Rennens blieb.
Kuriositäten
Im Jahr 1938 wurde das Rennen von einem sehr schweren Unfall geprägt. Kurz nach Bologna kam ein Rennwagen von der Straße ab und tötete dabei 10 Zuschauer und verletzte weitere 23. Benito Mussolini entzog daraufhin die Genehmigung für Rennen auf öffentlichen Straßen. Von 1941 bis 1946 wurde das Rennen wegen des Krieges nicht bestritten. Im Juni 1947 fand das Rennen wieder statt. Der Geschwindigkeitsrekord der Veranstaltung wurde von Stirling Moss gebrochen, der 1955 in einem Mercedes Benz 300 1600 km in 10 Stunden und 8 Minuten fuhr. 1957 kam es zu einem zweiten schweren Unfall, als das Auto von Alfonso de Portago durch einen geplatzten Reifen von der Straße abkam und 9 Zuschauer tötete. Aus diesem Grund wurde das Rennen verboten und gegen den Automobilhersteller Enzo Ferrari wurde daraufhin ein Gerichtsverfahren eingeleitet, vom dem er freigesprochen wurde. Zu den Teilnehmern und Siegern der Millemiglia gehören unter anderem einige große italienische und internationale Meister des Motorsports wie Tazio Nuvolari, Juan Manuel Fangio und Alberto Ascari. Die ersten drei Fahrer nach der Anzahl der Siege waren Clemente Biondetti, Tazio Nuvolari und Giuseppe Campari. In dem besonderen Palmarès der Autohersteller heben sich Alfa Romeo, Ferrari und Mercedes-Benz dagegen jeweils in den ersten drei Positionen ab.
Im Jahr 2004 wurde das Museum der Mille Miglia eröffnet. Das Museum, das sich in Sant’Eufemia, in der Provinz Brescia befindet, wurde mit dem Ziel gegründet der breiten Öffentlichkeit die Geschichte von diesem wichtigen Autorennen zu vermitteln, dank 9 Bereichen, die zeitlich angeordnet sind und die gesamte Geschichte des Rennens rekonstruieren, und – unter anderem – einige historische Autos, die an dem schönsten Rennen der Welt teilgenommen haben, präsentieren.